Der Theologe der Südlichen Baptisten, Millard J. Erickson erklärt in der Einleitung seines Buches „God In Three Persons“, warum er die Notwendigkeit verspürt hat, sich mit der Lehre von der Dreieinigkeit zu befassen:

„Ein anderer Grund für die Bedeutung dieser Lehre liegt darin, dass sie ein ständiges Problem darstellt. Einige Lehren sind ausgearbeitet worden und haben dadurch größere Probleme beendet. Diesen Zustand hat man, bei allem Respekt, bei der Lehre von der Dreieinigkeit allerdings nicht erreicht. Hier gibt es immer noch Verwirrung gerade darüber, was diese Lehre zeigen will. Die Formel ist im vierten Jahrhundert durchaus bestimmt ausgearbeitet worden. Gott ist eine Substanz oder ein Wesen, die/das in drei Personen existiert. Die Schwierigkeit ist, dass wir nicht genau wissen, was diese Begriffe bedeuten. Es ist nicht wirklich klar, dass wir bedeutende Fortschritte im Verständnis dieses Problems gemacht haben. Wir sind mit unserer Fähigkeit, klar ausdrücken zu können, was wir mit dieser Lehre eigentlich meinen, nicht viel weitergekommen, als die Delegierten bei den Konzilen in Nicäa und Konstantinopel. Die Lehre von der Dreieinigkeit ist ein immerwährendes Problem, wie das Problem des Bösen. Deshalb benötigt sie unsere fortwährende Aufmerksamkeit. (S. 19)“

Und die Verwirrung scheint ziemlich ungehindert bis zum heutigen Tag anzuhalten. Ein führender Evangelikaler unserer Zeit, Charles Swindoll, dessen Dienst mir sonst gefällt, schreibt in seinem Buch „Jesus: When God Became Man“ (Jesus: Als Gott Mensch wurde):

„Und hier nun ein erstaunlicher Gedanke: Das Baby, das Maria in den Armen hält, es hält das ganze Universum zusammen! Diese winzigen, geballten Fäustchen haben einst den Sternen ihren Platz im Weltraum gegeben und die Planeten in ihre Umlaufbahn gebracht. Dieses kindliche Fleisch beherbergt in so wunderbarer Weise den allmächtigen Gott. Siehst du das Kind und die Herrlichkeit, das Baby – Gott? Was du siehst, das ist die Inkarnation – Gott in Windeln gewickelt.“ (S. 4-5)

In ähnlicher Tendenz schreibt ein anderer führender Evangelikaler, Max Lucado, in seinem Buch „God Came Near“:

„Gott ist uns nahegekommen. Die Hände, die ihn zuerst gehalten haben, sind nicht gepflegt gewesen, sie sind rau und schmutzig gewesen. Die Engel haben zugeschaut, als Maria Gott die Windeln gewechselt hat. Das Universum hat voller Erstaunen zugesehen, wie der Allmächtige Laufen gelernt hat.“ (Max Lucado, “God Came Near;” Multnomah Press-Portland, OR; 1987,S. 26)

Der geachtete christliche Autor Philip Yancey schreibt in seinem preisgekrönten Buch „The Jesus, I Never Knew“ (Der unbekannte Jesus) was er aus dem Studium der ersten Weihnacht über GOTT gelernt hat:

„Gott ist demütig. Was wie ein Widerspruch in sich aussieht: Ein demütiger Gott. Unvorstellbar, der Schöpfer aller Dinge wird klein, - klein, kleiner, ja so klein, dass er eine Eizelle wird, ein einziges befruchtetes Ei, das sich teilen und teilen wird, bis ein Fetus Gestalt annehmen und später Zelle um Zelle in einem nervösen Teenager anlegt wird.“
Yancey sagt, dass er gelernt hat, dass „Gott klein ist. Der Gott, der mit lauter Stimme gesprochen hat, der über Armeen und Reiche befehlen konnte, wie über Figuren auf einem Schachbrett, dieser Gott ist in Israel als winziges Baby zur Welt gekommen, das nicht sprechen oder feste Nahrung aufnehmen konnte, das seine Blase nicht kontrollieren konnte, das von einer jungen Frau abhängig gewesen ist, um Schutz, Nahrung und Liebe erhalten zu können.“ (Philip Yancey; “The Jesus I Never Knew;” 1995 Ed; Zondervan; S. 36)

Verwechseln diese Autoren hier nicht gerade unseren GOTT und Schöpfer mit Seinem von einer Jungfrau geborenen Sohn Jesus? Ihre Worte mögen eine gute Geschichte abgeben, aber sie beinhalten keine gute Theologie. Ich liebe diese Männer, aber hier verbreiten sie großen Irrtum! Wenn Baby Jesus wirklich der allmächtige GOTT in Windeln ist, dann ist Maria auch wirklich „die Mutter GOTTES“ gewesen und die katholische Kirche hat immer schon recht gehabt. Wir sollten es besser wissen! Sehr erstaunt habe ich kürzlich einem bei uns bekannten Radioprediger zugehört, der eine Unterhaltung zwischen „Gott-Vater und Gott-Sohn“ beschrieben hat, in der die beiden sich über die Notwendigkeit unterhalten haben, dass einer von ihnen auf die Erde gehen müsse, um für die Sünden der Menschheit zu sterben und dann entschieden haben, wer von ihnen gehen würde. Auf der Grundlage der Autorität der Heiligen Bibel GOTTES kann ich dir versichern, dass diese Unterhaltung niemals stattgefunden hat.

Die Frau eines international bekannten Pastors hat kürzlich über das Radio Menschen eingeladen, mit ihnen eine Reise ins Heilige Land zu machen und „dort herumzulaufen, wo der allmächtige Gott herumgelaufen ist.“ Es gibt keinen einzigen Vers in der Bibel, in dem Jesus „allmächtiger GOTT“ genannt wird!

Der Bestsellerautor Bruce Feiler hat ein bekanntes Buch mit dem Titel „Where God Was Born“ (Wo Gott geboren wurde) geschrieben. Ist GOTT in Bethlehem geboren worden oder ist der Sohn GOTTES dort geboren worden?

Der Schriftsteller C.S. Lewis sagt in einem erstaunlichen Anflug von Fantasie:

„Das ewige Wesen, das alles kennt und das ganze Universum erschaffen hat, ist nicht nur Mensch geworden, sondern (zuvor schon) ein Baby; und vor diesem ein Fetus im Leib einer Frau. Wenn du das verstehen willst, dann denke daran, wie du eine Schnecke oder eine Krabbe werden könntest.“ (Mere Christianity; rev. ed.; New York, NY; Macmillan Publishing Co.; Collier Books; 1952; S. 155)