Zuerst

Bis zu etwa 35 Personen trafen sich zur Konferenz vom 26. bis 29. Mai 2016 wieder in Bahlingen am Kaiserstuhl. Sie kamen überwiegend aus Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz und Frankreich.

Voller Dankbarkeit blicken wir nun auf eine sehr schöne und ausgefüllte Zeit zurück. Die herzliche Gemeinschaft, die Begegnung mit vielen bekannten und vielen neuen Geschwistern, der Austausch und vor allem die Klarheit in der Heiligen Schrift über unseren Gott und Vater sowie über den Herrn Jesus Christus, durch den Gott auch uns aus den Nationen Erlösung und Hoffnung gibt, haben uns sehr erfreut und gestärkt. Es stimmt wirklich: "Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes ausgeht."

Nach dem Abendessen folgte zum Auftakt eine wirklich kurze Vorstellungsrunde. Dabei wurde wieder einmal deutlich, wie schnell jeder damit rechnen muss, aus seiner Gemeinde ausgeschlossen zu werden, wenn er nur beginnt, die Dreieinigkeitslehre infrage zu stellen. Offensichtlich hätte unser Herr Jesus Christus auch keinen Platz in den christlichen Gemeinden gehabt. Er war schließlich der Überzeugung, dass der Vater allein der wahre Gott ist, wie er es in seinem Gebet in Johannes 17,3 so klar zum Ausdruck bringt.

Die einzelnen Themen werden im Weiteren grob umrissen dargestellt und die Vorträge stehen nun zum Download bereit. Die darauf folgenden Diskussionen ebenso, wenngleich es nicht ganz einfach sein dürfte, dem zu folgen – dabei sein ist eben doch besser.

Ein besonderes Erlebnis war sicherlich die Taufe von fünf Geschwistern in einem nahe gelegenen See am Samstag Nachmittag. Mit dem Gedächtnismahl am selben Abend wurde uns der Tod unseres Herrn Jesus Christus vor Augen geführt, was ebenfalls mit großer Dankbarkeit angenommen wurde.

Die gemeinsamen Mahlzeiten wurden von allen sehr geschätzt und hoch gelobt, spiegelte sich doch hierin eine große Liebe wider. Es war eine Wohltat und Gnade Gottes.

 

Die Themen im Einzelnen:

Ist Gott ein Geheimnis? Darum ging es im ersten von sechs Vorträgen, an welche sich jeweils eine Gesprächsrunde anschloss. Ohne Zweifel sind Gottes Wege und Gedanken weitaus höher als die unseren, wenngleich sie im Nachhinein oftmals offenbar werden und absolut nachvollziehbar erscheinen, von langer Hand vorbereitet, wie am Beispiel 'Josef' sehr deutlich wird. Gottes Sinn und Weisheit (1.Kor 2,16) sind für uns unergründlich, zu zahlreich seine Gedanken (Ps. 139,17-18). Und er selbst ist ein Gott, der sich verborgen hält (Jes.45,15). Wissen wir also gar nichts von Gott?

"Das Verborgene steht bei dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare gilt uns und unsern Kindern für ewig..." Dieser Vers aus 5.Mo 29,28 stand am Anfang unserer Betrachtungen. Zunächst wurde anhand von 4 Beispielen aufgezeigt, dass das NT in der Tat sehr oft von Geheimnissen redet – und zugleich fast ausnahmslos darlegt, dass diese inzwischen offenbart sind. Erwähnt sei hier 1.Kor 2,9, wo geschrieben steht: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." Gleich der nächste Vers erklärt allerdings: "Uns aber hat Gott es offenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes". "Was kein Auge gesehen hat …" ist also längst kein Geheimnis mehr, zumal der Kontext weiteren Aufschluss darüber gibt.

Hauptsächlich jedoch ging es um die Frage, was wir von Gott selbst wissen können. Wir waren uns einig: nur das, was wir am Erschaffenen wahrnehmen können (Röm 1,19-20) und was ER selbst offenbart hat. Einige seiner Selbstzeugnisse in der Bibel wurden aufgezeigt, die allesamt sogar für ein Kind verständlich und einstimmig sind: ER ist EINER (5.Mo 6,4; Jes 45,5; Gal 3,20; 1.Tim 2,5 u.v.a.m.). Andererseits sucht man in der gesamten Heiligen Schrift vergeblich nach der Zahl drei in Bezug auf Gott, ebenso nach der Behauptung, dass Jesus und sein Vater zusammen Gott seien. Trinitarisch kann man manche Stellen zwar interpretieren (Mt 28,19; 2.Kor 13,13), aber eine Trinität enthalten sie nicht wirklich.

Kein Geheimnis hierin? Nein, im Gegenteil: In 1.Kor 11,3 wird von Wissen gesprochen in Bezug auf Gott, nämlich dass Gott das Haupt des Christus ist, der Christus das Haupt des Mannes, der Mann das Haupt der Frau. Wissen sollen wir das! Mehr noch: in 1.Kor 15,34 wird den Korinthern gar Unwissenheit über Gott vorgeworfen. Das wäre mehr als unpassend, wenn Gott ein Geheimnis wäre. Die Bibel ist nicht unlogisch und sagt z.B. kurz zuvor: "wenn es aber heißt, dass … so ist klar, dass …" (1.Kor 15,27).

Den Schlusspunkt setzte 1.Tim 2,5: "Einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus". Im Erkennen dieser Wahrheit liegt die Errettung (Vers 4).

 

Die Zwei-Naturen-Lehre war das Hauptthema dieses Jahr und wurde am Freitag in zwei Abschnitten (mit einem Nachtrag am Sonntag Vormittag) behandelt. Ähnlich wie bei der Trinitätslehre kursieren hierbei ebenso viele verschiedene Meinungen wie diese unbiblische Lehre Vertreter hat.

Zunächst wurde die Entwicklung in der Geschichte und durch diverse Konzile im 4. und 5. Jahrhundert beleuchtet, wobei diese Lehre beim Konzil von Ephesus im Jahr 431 n.Chr. "in Stein gemeißelt" wurde. Seither wird sie hartnäckig verfochten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, lauteren wie auch unlauteren. Entsprungen ist sie dem durchaus ernsten Nachdenken darüber, wie unser Erlöser sündlos leben und doch wirklich sterben konnte, wie er an Weisheit und Gnade zunehmen und doch allen helfen konnte, wie denn seine Ohnmacht und seine Vollmacht in einer Person vereint sein können. Offensichtlich wurden dabei einige einfache Aussagen der Bibel nicht berücksichtigt. Oder aber sie waren zu einfach, um geglaubt zu werden, wie etwa diese: Jesus wurde von Gott mit heiligem Geist und mit Kraft gesalbt. So ging er umher, tat Gutes und heilte alle, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm (Apg 10,38). Jesu selbst sagte, dass er nichts ohne seinen Vater tun könne (Joh 5,19+30), er bezeugte, dass Gott ihm geboten hatte, was er sagen sollte (Joh 12,49-50) und dass er den Zeitpunkt seiner Wiederkunft nicht kenne (Mt 24,36; Mk 13,32). Andererseits vergibt Jesus Sünden (Lk 5,24), weckt Tote auf (Joh 11,41-43) und hat alle Macht (Mt 28,18). Dies sowie alle anderen Zeichen und Wunder, die Jesus tat, würden seine Gottheit klar belegen – so ist es bis heute weithin zu hören. Mit anderen Worten: Die Schwachheit zeigt seine Menschlichkeit, die Kraft seine Göttlichkeit, beides zu jeweils 100 % (keinesfalls halb und halb!) – und wehe, wer das nicht glaubt. Die Meinungen gehen dann aber doch auseinander, ob nur der menschliche Jesus gestorben sei, da Gott ja per se nicht sterben kann, jedoch würde dies die Annahme zunichte machen, dass nur Gott selbst die Sünden der ganzen Welt auf sich nehmen konnte, um alle Menschen zu erlösen. Solches findet sich wiederum nicht in der Bibel, sondern z.B. bei Augustinus und vielen anderen.

Die Heilige Schrift lehrt uns, dass Gott seinen Sohn gesandt hat als Retter der Welt (1.Jo 4,14), dass es ohne Blutvergießen keine Vergebung gibt (Hebr 9,22) und dass wir durch den Tod seines Sohnes mit Gott versöhnt wurden (Röm 5,10). Gott ist Geist, hat also kein Blut. Er ist unsichtbar und er allein ist unsterblich. Gott ist nicht sein eigenes Lamm…

Sehr viel wird über das Wesen Jesu spekuliert, die Bibel aber sagt für jedermann verständlich, dass durch einen Menschen der Tod kam und ebenso durch einen Menschen die Auferstehung (1.Kor 15,20-22).

 

Gottessohn oder Menschensohn? Jesus Christus ist beides, wobei er selbst sich ganz überwiegend als Menschensohn – Sohn des Menschen - bezeichnete und nur selten von sich als dem Sohn Gottes sprach. Liegt darin ein Beispiel vor für die Gleichzeitigkeit von Gott und Mensch in einer Person? Als Fortsetzung des Themas "die Zwei-Naturen-Lehre" gingen wir dieser Frage nach in zum Teil kontroversen Auseinandersetzungen, wie an manchen Stellen im Vortrag zu hören ist. In wissenschaftlicher Art und Weise wurde dabei den Dingen auf den Grund gegangen und so manches infrage gestellt, was etlichen zu viel des "Guten" war.

  • Was heißt "Sohn" und welche unterschiedlichen Anwendungen kennt die Bibel? Es gibt tatsächlich eine erstaunliche Vielfalt von Beispielen.
  • Seit wann ist Jesus der Sohn Gottes? Die Zeugung durch Gottes Geist in Maria wurde beleuchtet sowie auch die Sichtweise, dass bei der Taufe Jesu eine Art Adoption stattgefunden habe. Röm 1,1-4 scheint sogar zu sagen, dass Jesus erst aufgrund der Totenauferstehung als Sohn Gottes eingesetzt sei (wenn man die Betonung nicht auf "in Kraft" legt).
  • Wann wurde Jesus mit heiligem Geist erfüllt? Von Johannes dem Täufer sagt uns die Bibel, dass er es bereits im Mutterleib war, auf Jesus hingegen kam er erst bei der Taufe herab, verbunden mit Gottes einmaligem Zeugnis.
  • Was ist seine Natur, sein Wesen? Mensch, Engel, Geist und andere "Gattungen" wurden im Verlauf der Geschichte diskutiert, doch macht die Bibel hierzu Aussagen, die für traditionell geprägte Ohren zuweilen unsinnig und unglaubwürdig erscheinen: Der einzige Mittler zwischen Gott und Menschen ist der Mensch Christus Jesus (1.Tim 2,5, weiter oben bereits zitiert.)

Diese und viele andere Fragen wurden in diesem Vortrag erörtert und z.T. bereits während des Vortrags diskutiert. Ein Konsens wurde hierbei nicht in allem gefunden, aber dies regt durchaus mehr zum weiteren Nachdenken und Forschen in der Heiligen Schrift an, als solche Aussagen, bei denen jeder nur zustimmend nickt.

 

Die Taufe nahm am Samstag in Theorie und Praxis viel Raum ein. Erstaunlicher Weise haben sich im vergangenen Jahr etliche mit dem Gedanken an ihre eigene Taufe beschäftigt und diesen auch geäußert, noch bevor dieses Konferenzthema bekannt gegeben war. Allein auf den Namen des Herrn Jesus Christus wollten sich einige davon auch tatsächlich taufen lassen. So beschäftigten wir uns zuerst mit der Frage nach der Echtheit von Mt 28,19 und jenem Taufbefehl insgesamt, steht er doch in einem gewissen Widerspruch zu allen beschriebenen Taufen im NT, wo ein Name genannt wird. Manche sind überzeugt davon, dass die "trinitarische Taufformel", die sich nur bei Matthäus findet, eine spätere Hinzufügung und somit eine Fälschung ist, während andere an der Echtheit von Matthäus 28 festhalten. Für beide Seiten gibt es außerbiblische Belege, die be8et wurden, jedoch nicht als Grundlage dienten. Unser Augenmerk lag vielmehr auf den entsprechenden Bibelstellen.

Viermal wird in der Bibel berichtet, dass allein auf den Namen des Herrn Jesus getauft wurde. Ganz offensichtlich hat Gott diese Art der Taufe bestätigt indem er seinen Geist über die so Getauften ausgoss (Apg 8, Philippus in SamariaApg. 10,44-48 und Apg 19, die sog. Johannesjünger in Ephesus). Darüber hinaus wird auch gelehrt von der Taufe, und zwar (allein) auf den Namen des Herrn Jesus. Hingegen sucht man vergeblich nach einer "trinitarischen" Taufe. Haben die Jünger in den 10 bis 20 Tagen zwischen Himmelfahrt und Pfingsten vergessen, was ihr Herr und Meister angeordnet hatte? Wir konnten darauf natürlich keine klare Antwort finden, haben aber dennoch am Nachmittag bei herrlichem Wetter fünf Geschwister in einem nahe gelegenen See auf den Namen des Herrn Jesus Christus getauft. Sollten wir hierbei falsch gehandelt haben, so war es wohl so falsch wie auch die Apostel getan und gelehrt haben.

Die Frage, wie wichtig die Taufe ist, haben wir recht eingehend beleuchtet und anhand von 1.Pet 3,20-22 und auch  2.Pet 3,5-7 dargelegt, dass sie heute so wichtig ist wie damals die Arche. Nicht, dass die Taufe an sich – fälschlicher Weise als Sakrament angesehen – retten würde. Vielmehr stellt sie dar, was uns durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus zugerechnet wird, nämlich dass wir "nun mit ihm begraben worden sind durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein", wie Röm 6,4-5 und der gesamte Kontext aufschließt. Die Arche war die einzige Rettung vor dem Gericht der Sintflut; in Christus sein ist die einzige Rettung vor dem kommenden Gericht, das in Feuer geoffenbart wird.

Dass die Täuflinge jeweils ein persönliches Lebenszeugnis vor der Taufe abzulegen hätten, verlangt die Bibel nirgends, sondern nur, dass sie gläubig sein mussten. Die Bibel sagt auch nicht, dass die Taufe ein Zeugnis vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt sei – das ist die Gemeinde allerdings insgesamt (Eph 3,10). Die Zeugnisse haben uns jedoch sehr erfreut, bewegt und bereichert.

 

Reformatoren zur Zeit der Reformation gab es erstaunlich viele, wie uns in einem weiteren Vortrag am Samstag gezeigt wurde. Martin Luther dürfte wohl der bekannteste unter ihnen sein, aber gerade bei ihm zeigten sich im Verlauf seines Lebens Dinge, die entgegen der Heiligen Schrift stehen. Da wir nach der Bibel "den Ausgang ihres Wandels" ansehen sollen (Heb 13,7), kann Luther leider nicht als Vorbild aufleuchten, wenngleich seine Arbeit keineswegs in Abrede gestellt werden soll.

Anti-trinitarische Bewegungen gab es zu allen Zeiten, so auch etliche zur Zeit der Reformation, sie sind jedoch leider nur sehr dürftig belegt, denn "die Sieger schreiben die Geschichte". Sicher dokumentiert ist sowohl das Vorhandensein dieser Bestrebungen als auch der erbarmungslose und brutale Kampf gegen all jene, die so wie der Herr Jesus glaubten. Er war davon überzeugt, dass sein Vater allein der wahre Gott ist. Und sie glaubten ihm oftmals auch in dem, dass er selbst sich als einen Menschen bezeichnete. Einen Menschen, der uns die Wahrheit sagte, die er von Gott gehört hat (Joh 8,40).

Viele Jahreszahlen und Meilensteine der Geschichte wurden aufgezeigt und zugleich auch das unerbittliche Bestreben der kirchlichen Obrigkeit - die weltliche Macht als Instrument nutzend - ihre Dogmen mit Waffengewalt durchzusetzen. Am eindrücklichsten und wohl auch am bekanntesten dürfte die Hinrichtung von Michael Servetus in Genf auf dem Scheiterhaufen sein, mit grünem Holz, damit seine Qual möglichst lange dauern sollte. Maßgeblich beteiligt an der Verhängung der Todesstrafe war der Reformator Johannes Calvin, auch wenn er selbst bei der Verurteilung und Vollstreckung nicht anwesend war. Das einzige "Vergehen" von Miguel Servet (so sein spanischer Name) war seine biblisch begründete Ablehnung der Dreieinigkeitslehre. Eine sehr tragische und zugleich bewegende Geschichte.

Ein interessanter Einblick in das damalige Geschehen gewährt das aktuell erhältliche Buch von Stefan Zweig: Castellio gegen Calvin oder: Ein Gewissen gegen die Gewalt.

 

Der letzte Vortrag: Das Reich Gottes gewährte uns einen Ausblick auf die Zukunft aufgrund eines Themas, das sowohl in der Verkündigung des Herrn Jesus eine zentrale Rolle einnahm, als auch in der gesamten Heiligen Schrift die herausragende Botschaft ist. Der Beginn des öffentlichen Auftretens des Herrn Jesus Christus wird mit den Worten beschrieben: "Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!" (Mk 1,15). Immer und immer wieder redete er in seinem öffentlichen Dienst vom Reich Gottes bzw. dem Himmelreich. In den sechs Wochen zwischen seiner Auferweckung aus den Toten und der Himmelfahrt unterredete er sich mit den Jüngern ebenfalls über das Reich Gottes (Apg 1,3). An Stelle von "Reich Gottes" verwendet ausschließlich Matthäus "Reich der Himmel" oder je nach Übersetzung auch "Himmelreich", gemeint ist damit aber offensichtlich dasselbe, nämlich die Herrschaft Gottes durch seinen Messias von Jerusalem aus über die ganze Welt. Die Verheißung für den Herrn Jesus bei der Ankündigung seiner Geburt lautete: Und Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. (Lk 1,32-33). Alle Evangelien berichten davon, die Propheten haben es von Alters her verkündigt, Paulus nennt es als Inhalt seines zweijährigen Dienstes in Ephesus (Apg 20,25) und beim Gericht wird es ebenso eine große Rolle spielen (Mt 25,34). So geht es auch in Offenbarung 2 für die Überwinder um die Herrschaft über die Nationen, was unter anderem in Offenbarung 21-22 noch detailreicher beschrieben wird. Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden in Lk 19,11-19 diente uns zur Veranschaulichung dessen, geht es doch darum, dass der hochgeborene Mann (der Herr Jesus Christus selbst) in ein fernes Land zog, um ein Reich für sich zu empfangen und wieder zu kommen zur Herrschaft über das Land, aus dem er zuvor weggezogen war: "Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben". Und so warten wir auf die Wiederkunft des Herrn Jesus, denn "den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zur Zeit der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat" (Apg 3,21).

Pünktlich zur Konferenz kamen die frisch gedruckten Bücher über das kommende Königreich des Messias an, welche Anthony Buzzard geschrieben und Jürgen Laub übersetzt hat.

 

Fazit und Ausblick

Insgesamt war es meiner Meinung nach eine der schönsten GOTT ist EINER-Konferenzen, wofür der Dank zuerst und vor allem unserem Gott und Vater gebührt. Dadurch ermutigt wollen wir - so Gott will und wir leben - auch weiterhin solche Treffen anbieten. Der nächste Termin steht bereits fest: von Donnerstag 25. Mai (Himmelfahrt) bis Sonntag 28 Mai 2017 wieder in Bahlingen am Kaiserstuhl. Wir haben bewusst einen bundesweiten Feiertag gewählt, der zudem in der Schweiz und Österreich begangen wird, damit sich auch eine weite Anreise lohnt. Als Themen haben wir angedacht, den folgenden Fragen nachzugehen:

  • Ist Jesus JHWH, der Gott des AT
  • Wird Jesus angebetet (im Unterschied zum "normalen" Gebet)
  • Erneut die Frage der Präexistenz (pro und contra)
  • Der Johannes-Prolog (ein "Dauerbrenner")
  • Benennungen Jesu (Christus, Knecht Gottes, Prophet, Apostel, Gott, Hohepriester…)

und andere

Das sind jedoch nur Vorschläge, weitere Meldungen oder auch Feedback hierzu ist uns sehr willkommen. Als Anliegen wurde zudem genannt, ausführlicher beide Seiten zu berücksichtigen – was gegen, aber eben auch, was aus biblischer Sicht für z.B. die Präexistenz Jesu spricht. Interessant wäre in dem Zusammenhang, wenn es gelingen würde, einige Vertreter der "Jesus ist JHWH-Sicht" zu hören in einem konstruktiven Dialog, jedoch nicht in Wortstreitereien, was zum Verderben der Zuhörer dienen würde (2.Tim 2,14).

Dies sind zunächst Gedanken, die im Raum stehen, jedoch wollen wir uns von Gott selbst leiten lassen, denn sein Wille soll geschehen. Er ist derjenige, der alles in allem wirkt. Und "wenn der HERR das Haus nicht baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt bewacht, so wacht der Wächter umsonst" (Ps 127,1).


Stephan Gerber, im Juni 2016