Bericht

Zur GOTT ist EINER-Konferenz 2018 fanden sich an manchen Tagen mehr als 60 Teilnehmer ein, was zwar eine logistische und küchentechnische Herausforderung, aber mehr noch eine sehr große Freude, Ermunterung und Bestätigung war. Voller Dank an unseren Gott und Vater blicken wir auf diese Tage zurück. Die unzähligen persönlichen Gespräche und Zeugnisse waren – wie inzwischen üblich – wohl ebenso wichtig wie die anregenden Vorträge mit den darauf folgenden Fragen und Ergänzungen im Plenum.


Der Eröffnungsabend am Donnerstag (10. Mai) begann mit einem gemeinsamen Abendessen, gefolgt von einer wirklich kurzen Vorstellungsrunde aller Teilnehmer.

Der Hauptinhalt des Abends war das sehr persönliche Zeugnis von Josef Grün, der uns Einblick gewährte in leidvolle und erschütternde Erlebnisse, die ihn jedoch zur Suche nach Halt und Hoffnung antrieben, die er auch bald mit Hilfe eines guten Freundes und dem Studium der Bibel im Glauben an Jesus Christus fand. Dabei wurde ihm schnell klar, dass zwar in Kirchen und Freikirchen, nicht jedoch in der Bibel, von einer Trinität, einem dreieinigen Gott, die Rede ist. Im Gegenteil: immer wieder betont Gott selbst, dass er EINER ist und es außer ihm keinen Gott gibt. Dasselbe sagte auch der Herr Jesus von seinem Vater und verband sogar das ewige Leben damit: sowohl den Vater, den allein wahren Gott, zu erkennen, als auch den von ihm Gesandten: Jesus Christus.

Ein paar nicht ganz leicht zu verstehende Bibelstellen wurden an diesem ersten Abend zum Thema Trinität beleuchtet und anhand der Bibel ausgelegt, so zum Beispiel „Ich und der Vater sind eins“ in Joh 10,30 oder auch „Wer mich sieht, sieht den Vater“ in Joh 14,9 und andere wenige solcher Stellen. Ansonsten wurde das Thema Trinität in diesem Jahr nur am Rande erwähnt.

Der Vortrag von Josef sollte eigentlich aufgenommen werden wie die anderen, aber daraus wurde nichts, was wir zunächst bedauerten, jedoch rückblickend als Gottes Führung ansehen. So gehe ich hier auch nicht ausführlicher auf den Vortrag ein.


Am Freitag ging es in den Vorträgen speziell um den Heiligen Geist mit den unterschiedlichsten Aspekten. Dabei zeigte es sich einmal mehr, dass es hier sehr viele Fragen bzw. Unklarheiten gibt: angefangen von Übersetzungsmöglichkeiten über mehr oder weniger sinnvolle Hinzufügungen, Bedeutungen und Wirkungen bis hin zum Thema Zungenreden (oder besser Sprachenreden) bzw. Sprachengebet.

Zunächst gab uns Dieter Hoffmann Einblick in seine sehr umfangreichen Forschungen zu diesem Thema. Zur Veranschaulichung diente eine ca. 4,5 x 2 Meter große ausgedruckte Excel-Tabelle, in welcher er alle 730 Bibelstellen mit „Geist“ aufgelistet und analysiert hatte. Anhand von Beispielen wurden gewisse inhaltliche Unterschiede verdeutlicht. So ergibt sich u.a. ein etwas anderer Sinn durch die Aussage, dass „heiliger Geist“ auf Maria kam und „Kraft des Höchsten“ sie überschattete im Gegensatz zu „der Heilige Geist“ kam auf Maria und „die Kraft des Höchsten“ überschattete sie.

In einem zweiten Teil am Vormittag legte Hans-Udo Hoster große Teile von Joh 14 aus mit dem Ziel, die Gegenwart des Herrn Jesus Christus im Geist zu betonen, sodass wir einen starken Trost haben bis er selbst wiederkommen wird.

Am Nachmittag erfuhren wir dann - auch mithilfe einer Diashow - von seiner Missionsarbeit in zwei Kinderheimen und dem spannenden Weg von Hans-Udo und seiner Frau in die Verantwortung in dieser Arbeit. Im Vertrauen auf unseren Gott und Vater nehmen sie dafür keine Spenden von Ungläubigen an.

Abends schließlich legte Heinrich Höfer seine Erfahrungen dar zur Frage der Führung / Leitung durch den Heiligen Geist, eine sehr aktuelle Frage und zugleich eine Frage, die durch die gesamte Bibel hindurch eine große Rolle spielt. Er schilderte auch seine Erfahrung mit dem Zungengebet / Sprachengebet (das erschien uns der bessere Begriff zu sein). Dies hat wiederum einige Fragen aufgeworfen, nicht zuletzt die, wie ein Geist gemäß der Schrift geprüft werden kann, wenn er sich nicht verständlich äußert. Die Darlegung von Heinrich war hierin sehr sachlich und vorbildlich. Wie das nun mit dem Erfüllt werden mit Heiligem Geist oder auch dem Betrüben ist, bleibt wohl für jeden persönlich eine spannende Frage.


Der Samstag begann mit einem Vortrag von mir, Stephan Gerber, über den Alten und Neuen Bund, was nicht gleichzusetzen ist mit dem Alten und Neuen Testament. Etwas provokant war sicherlich die Frage, ob uns Gläubigen aus den Nationen die 10 Gebote gelten. Wenn ja – wo steht das geschrieben; wenn nein – dürfen wir dann also töten, stehlen, ehebrechen und dergleichen? Die berühmten beiden Seiten des ebenso berühmten Pferdes, von dem man fallen kann, wurden etwas beleuchtet und betont, dass wir unter dem Gesetz des Geistes bzw. unter dem Gesetz Christi sind. Aufgefallen war mir in der Vorbereitung, dass die Heilige Schrift ein „nicht …, sondern“ betont, nicht nur, aber gerade auch in dieser Frage. So war einer der markanten Verse 2.Kor 3,6: „…der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.“ Der Alte Bund wurde weder verändert noch vorzeitig aufgelöst, sondern durch Jesus Christus erfüllt. Mit seinem Tod – und erst seit diesem – ist der Neue Bund eingesetzt, der Alte beendet.

Der Begriff „Neuer Bund“ kommt nur ca. 10mal in der gesamten Bibel vor, füllt jedoch das gesamte Neue Testament aus, von der Apostelgeschichte beginnend. In den vier Evangelien wird so manches dazu angedeutet, aber im Grunde lebte der Herr Jesus noch im Alten Bund. Erwartungsgemäß gab es hierzu einigen Gesprächsbedarf, was besonders am Sabbat-Gebot deutlich wurde: Hat Adam den Sabbat gehalten? Taten es Noah, Abraham und die Patriarchen? Tat es überhaupt jemand bis zur Gesetzgebung durch Mose am Sinai?

Am Nachmittag fanden wieder vier Taufen statt, was übrigens lt. Röm. 7 ebenfalls in Bezug steht zum Alten und Neuen Bund, ein sehr interessanter Zusammenhang.

Vor dem Abendprogramm hielten wir gemeinsam das Abendmahl, was in einem sehr würdevollen Rahmen geschah und von vielen gerne angenommen wurde, ist es doch meist die einzige Möglichkeit, mit Gleichgesinnten in dieser Weise des Todes unseres Herrn zu gedenken gemäß seiner Anordnung.

Abends hielt Anthony Buzzard einen Vortrag über das „Lieblingsthema“ des Herrn Jesus: das kommende Reich Gottes. Veranschaulicht hat er es mit der menschlichen Vorstellung einerseits, irgendwie „Harfespielend auf einer rosa Wolke“ die Ewigkeit zu verbringen; und andererseits die biblische Beschreibung, als Könige und Priester mit Jesus Christus als dem Haupt, an der Regierung im Reich Gottes (auf der Erde!) beteiligt zu sein. Der Herr Jesus wird König sein für immer auf dem Thron Davids. Dieser stand zum Zeitpunkt der Verheißung – und steht auch künftig – nirgends sonst als in Jerusalem.


Am Sonntag ging es zum Abschluss in einem zweiten Vortrag von Anthony Buzzard um den Antichristen, der in der Bibel angekündigt wird als der große Verführer und Beherrscher vor der Wiederkunft des Herrn Jesus. Er wiederum wird ihn vernichten durch den Hauch seines Mundes und beseitigen durch die Erscheinung seiner Ankunft, wie es 2.Thessalonicher 2 ausführt. Auch an vielen anderen Stellen der Bibel tritt diese Figur in Erscheinung als schlimme Person in den letzten Tagen. Sowohl hierzu als auch zum kommenden Königreich findet sich beim Propheten Daniel sehr vieles, was dem Herrn Jesus offenbar ein sehr bekanntes und geschätztes Buch war, denn er zitierte oft daraus bzw. wies darauf hin, wie Anthony hervorhob. Schlussendlich wird nichts und niemand Gott gefährlich werden können, sondern SEINE Pläne werden ausgeführt, ER kommt an sein Ziel, so wie ER es sich vorgenommen und in der Bibel verheißen hat.

Beide Vorträge, in Englisch gehalten, wurden Satz für Satz übersetzt, ebenso zuvor die anderen (deutschen) Vorträge im Hintergrund und dann per Skype zu den sechs Gästen übertragen, die die deutsche Sprache nicht verstanden.

Meine Frau Esther und ihr Team haben wieder die überaus leckeren Mahlzeiten zubereitet und uns alle auch sonst so gut bedient, dass die Konferenz wunderbar abgerundet wurde, für so manchen wirklich buchstäblich J

Unserem Gott und Vater sei abermals der Dank für diese wunderbaren Tage, an denen wir theoretisch über seine Führung gesprochen, sie jedoch mehr noch ganz praktisch erlebt haben – auch im Nachhinein beim Ausräumen von Missverständnissen und Verletzungen. Er hat so viele willig und fähig gemacht zum Dienst, er hat die Kraft und das Gelingen geschenkt. Er gibt uns das Licht für unseren Weg durch sein Wort. Durch unseren Herrn Jesus Christus wollen wir ihm auch weiterhin dafür danken und uns seiner Führung und Gnade anbefehlen. Gerne wollen wir im Vertrauen hierauf über Himmelfahrt 2019 (30. Mai bis 2. Juni 2019) wieder eine solche Konferenz vorbereiten.

im Juni 2018, Stephan Gerber